Die politische Pflanze „Mais“ – Popcorn, Genmais, Energiemais, Blumenwiese … was wollen wir eigentlich?

Gestaltung von Unterrichtsmaterialien über die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf das Landschaftsbild in Bezug auf den Maisanbau mit Multiplikatorenschulung.

Jugendliche untersuchen Maispflanzen

In einem Bildungsangebot sollen Beziehungen zwischen politischen Entscheidungen, betriebswirtschaftlichen Ausrichtungen in der Landwirtschaft und die daraus resultierenden Veränderungen im Landschaftsbild erfahrbar gemacht werden. Dadurch soll den Schüler*innen verdeutlicht werden, dass sowohl Ökosysteme als auch Wild- und Kulturpflanzen gleichermaßen Gegenstand politischer Erwägungen, Konflikte und Gesetzgebungen sind. Die Idee, dies anhand der Kulturpflanze Mais zu machen, hängt mit der Tatsache zusammen, dass ebendieser in Niedersachsen großflächig angebaut wird.

Elemente des Planspiels

Es ist toll, wie Spieler*innen im Verlauf erleben, wie ein Hof von den gesetzlichen Rahmenbedingungen abhängig ist.

Almuth Kläß, Lehrerin und Teilnehmerin an der Multiplikatorenschulung

Beziehungen zwischen politischen Entscheidungen und betriebswirtschaftlichen Ausrichtungen in der Landwirtschaft können anhand eines Planspiels verdeutlicht werden. Unterschiedliche Ausgangssituationen führen neben dem Eigeninteresse des Spielers zu einer unterschiedlichen Ausgestaltung des im Planspiel geführten landwirtschaftlichen Betriebes. Die Ausgangssituation wird durch unterschiedliche gesetzliche Rahmenbedingungen – wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz – beeinflusst, welche unweigerlich Einfluss auf den Spielverlauf haben. Dadurch soll verdeutlicht werden, dass politische Entscheidungen maßgeblich Einfluss auf die Landwirtschaft und auf das Landschaftsbild haben – nicht nur im Planspiel, sondern auch in der Realität. Im Rahmen der Multiplikatorenschulung wurde das Planspiel interessierten Lehrer*innen vorgestellt und gespielt. Neben dem Planspiel wurden weiterhin die im Rahmen des Projektes „Die politische Pflanze“ zusammengetragenen Fachinformationen in Form von kleinen Büchern vorgestellt. Diese dienen im Unterricht als Wissensgrundlage für unterschiedliche Aspekte rund um den Mais und politische Entscheidungen im Rahmen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes.

Die Spielidee mit verschiedenen Boden-Nutzungsarten rund um den Mais macht Spaß. Einmal verstanden, worum es geht, können alle Spieler*innen immer besser verstehen, welche politischen und ökologischen Konsequenzen ihre Handlungen haben.

Irene Borchers, Lehrerin und Teilnehmerin an der Multiplikatorenschulung

Planspiele eignen sich dazu, komplexe und dynamische Prozesse darzustellen, um Denkanstöße zu geben, wie verschiedene Dimensionen der Politik, der Ökonomie und der Ökologie zusammenhängen. Unterstützend durch die Fachinformationen in Form von kleinen Büchern werden Schüler*innen befähigt, politische Gestaltungskompetenzen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung aufzubauen. Durch die Multiplikatorenschulung ist es möglich, das im Rahmen von „75 Jahre Demokratie in Niedersachsen – Alles klar?!“ vervielfältigte Material in die Breite zu tragen.

Portrait_Projekt

Ort

Hannover

Projektträger

Schulbiologiezentrum Hannover