Kinder an die Macht – Visionen aus Deutschland und Senegal

Künstlerisch-literarische Visionen von Kindern aus Deutschland und Senegal für die EINE Welt. Eine Auseinandersetzung mit der Utopie des Herbert Grönemeyer Liedes „Kinder an die Macht“ von 1986.

Gezeichnete Weltkarte mit Kindern Hand in Hand. Schriftzug: „Kinder an die Macht“

Gezeichnete Weltkarte mit Kindern Hand in Hand. Schriftzug: „Kinder an die Macht“

Die Schüler*innen der Klasse 5a des Tilman-Riemenschneider-Gymnasiums in Osterode arbeiteten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Kindheit in Deutschland und Senegal heraus. Als Experte nahm sich Elhadji A. Ndong viel Zeit für die Fragen der Kinder und berichtete spannend und abwechslungsreich vom Alltag in Senegal. Elhadj war bereits 2014 als Austauschschüler der ersten Stunde am TRG. Seitdem wird die Partnerschaft zwischen dem TRG und einigen Schulen in Kaolack ununterbrochen und intensiv gelebt. Elhadj wird Lehrer werden und ist gegenwärtig für ein Praktikum in Osterode. Dies war der Ausgangspunkt für die Entwicklung des Projekts, der eine vielfältige Auseinandersetzung mit den Perspektiven auf Kindheit aus einer anderen Region der Welt ermöglichte.
Das Lied „Kinder an die Macht“ von Herbert Grönemeyer feiert im Jahr 2021 sein 25-jähriges Jubiläum und hat nichts an seiner Aktualität, Energie und Aussagekraft verloren. Die Kinder der Klasse 5a hörten das Lied und studierten die Textzeilen aufmerksam. Gemeinsam ließen sie sich auf das Gedankenexperiment ein und formulierten Wünsche, Ideen und Hoffnungen für eine Welt, in der Kinder tatsächlich „an der Macht“ wären. In dieser unbedingt schülerzentrierten Vorgehensweise entstanden sehr bemerkenswerte Forderungen der jungen Schülerinnen und Schülern, die sich mit Kernfragen unserer Zeit beschäftigten: Krieg und Frieden, Tierschutz, Artenvielfalt, Klimafolgen, Armut, Diskriminierung, Ungleichheit.

Die Visionen der Kinder, wie die EINE Welt in dieser Utopie aussehen würde, werden nun künstlerisch und auch literarisch umgesetzt. Hierbei kommt es zu einem ausgeprägten und konsequent fachübergreifenden Unterricht in Deutsch und Kunst. Erste Kurzgeschichten und Zeichnungen sind entstanden, kreative malerische und gestalterische Umsetzungen sind in der Vorbereitung.
Ein erfolgsversprechendes interkulturelles Lernen kann aber nur gelingen, wenn die Perspektive des Nord- und des Südpartners (hier: Osterode und Kaolack) zusammenkommen. Hier hat das Projekt bislang noch nicht seine vollen Potentiale ausgeschöpft. Dies erfolgt durch die zukünftigen Schritte. Das Lied wird nun in französische Sprache übersetzt, so dass die senegalesischen Schüler*innen der Partnerschule einen identischen Zugang erhalten. Eine virtuelle Kunstausstellung aus beiden Perspektiven entsteht und stellt ein zentrales Ziel des Projekts dar. Die Wünsche und Forderungen der Schüler*innen der jeweiligen Partnerschule werden womöglich Unterschiede aufweisen, aber sicherlich vor allem auch zahlreiche Überschneidungen offenbaren. Besonders aufschlussreich wird im Anschluss das Aufgreifen der anderen Ergebnisse sein. Auf beiden Seiten wird somit ein Perspektivwechsel möglich, der den eigenen Horizont erweitert und ein Meilenstein für das Bewusstsein der EINEN Welt setzen kann.

Kinder an die Macht Gruppenbild

von

5a mit Elhadji A. Ndong, Wulf-Ingo Prange, Sandra Schoen und Marc-André Jäger

Ort

Osterode

Projektträger

Förderverein des Netzwerkes der UNESCO-Projektschulen Niedersachsen und Bremen e.V.