Migration und Polizei in Niedersachsen – Fenster in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Eine Video-Projekt mit Tanztheater, mit dem Ziel, durch die Beschäftigung mit der Vergangenheit Problemfelder der Polizeiarbeit in der heutigen Migrationsgesellschaft zu thematisieren und die Bedeutung einer demokratischen Polizei und einer kritischen Zivilgesellschaft für eine funktionierende und aktive Demokratie in Niedersachsen aufzuzeigen.

Eine Hand, die eine Waffe formt, wird auf eine Wand projiziert, im Vordergrund ein Mädchen das sich wegdreht.

Wo es Macht gibt, kann es auch zu Machtmissbrauch kommen.

Nadine Tauchner, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht

Schüler:innen der Realschule Georgsmarienhütte, des Gymnasium Ursulaschule, des Gymnasium Oesede und des Technischen Gymnasiums der BBS Brinkstraße haben sich in diesem Projekt mit der regionalen Geschichte und Gegenwart von Migration und Polizei auseinandergesetzt. Ohne die Vergangenheit mit der Gegenwart 

gleichzusetzen, wurden künstlerische Ausdrucksformen genutzt, um Gemeinsamkeiten in den Erfahrungen von damals und heute herauszuarbeiten und in der Öffentlichkeit durch Tanzperformances und Videoinstallationen in einem leerstehenden Schaufenster sichtbar zu machen.

Kann es nicht sein, dass die Erfahrungswerte und Statistiken, auf die sich die Polizei stützt, wenn sie argumentieren warum ausländisch- aussehende Menschen mehr kontrolliert werden, auch schon auf Rassismus beruhen?

Carina G., Schülerin des Gymnasium Ursulaschule

Das Projekt startete am 6. September 2021 mit Studientagen der 10. Klassen der Realschule Georgsmarienhütte in der Gedenkstätte Augustaschacht. In dem Workshop „Polizeigewalt und Zwangsarbeit“ setzten sich die Schüler:innen mit der Geschichte der Gestapo Osnabrück und deren Arbeitserziehungslager Ohrbeck auseinander. Als Ergebnis der Projekttage fertigten die Schüler:innen kurze Videos und Fotografien an. Eine Auswahl der Arbeiten wurde am 8. Oktober in einem Video online gestellt und diente als Einstieg für die Arbeit der Projektwoche vom 18. bis 21.10.2021. In der Projektwoche haben die Schüler:innen sich mit Polizeigewalt in 

Nationalsozialismus und Gegenwart auseinandergesetzt und konnten in einer Gruppendiskussion mit Vertreter:innen der Präventionsabteilung der Polizei Niedersachsen die gegenwärtige Lage in Niedersachsen diskutieren. Ihre Eindrücke haben sie dann in Form von Stop-Motion-Videos und Tanzperformances umgesetzt. Mit verwendeten Zitaten aus den Workshops, den Videos und Aufnahmen der Performances wurde eine Installation geschaffen, die in dem Schaufenster des „Open Space Transkulturell“ des Theater Osnabrück vom 29.10. bis 12.11.2021 in Osnabrück ausgestellt war.

Wenn rassistisches Verhalten innerhalb der Polizei nicht angesprochen werden darf, dann kann man auch nicht daran arbeiten, es in Zukunft zu verhindern.

Aussage eines/einer Projektbeteiligten (anonyme Reflexion)

Leider kam es kurz vor Projektstart aufgrund der Mehrbelastung durch Corona zu vielen Absagen. Das Projekt konnte nur mit fünf Teilnehmenden starten. Dieser Umstand brachte Änderungen des Konzepts mit sich, die nur durch Flexibilität und vollen Einsatz des Projekt-Teams und der Teilnehmenden umsetzbar waren. Trotz der 

kleinen Gruppe war das Projekt sehr effektiv. Die Installation hat Diskussionen auf der Straße angeregt und eine Folgeveranstaltung am 25.11.21 im „Open Space Transkulturell“ initiiert, in der Vertreter:innen der Polizei und Zivilgesellschaft ihre Erfahrungen miteinander teilen.

von

Teilnehmende Schüler:innen

Projekttage: Alle Schüler:innen der 10. Klassen der Realschule Georgsmarienhütte

Workshops, Stop-Motion und Tanzszenen:
Maja Frerich
Fabian Arens
Carina Gleis
Lisa Schröder
Sonja Weigel

Künstlerische Betreuung:
Videokünstler Theo van Delft
Tanzchoreografin Lenna Schouten
Ralf Siebenand vom Musiktheater Lupe

Dank an:
Theater Osnabrück, Alexandru Weinberger-Bara
Die Realschule Georgsmarienhütte für die gute Zusammenarbeit

Schülerinnen bei den Dreharbeiten quer

Ort

Hasbergen

Projektträger

Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht