„Was geht ab? Demokratie!“

Ein Angebot für Jugendliche mit und ohne Flucht- und Migrationshintergrund mit dem Ziel herauszufinden, was „Demokratie“ eigentlich bedeutet und was sie mit mir zu tun hat.

Gemeinsam gestalten wir den Weg zur Schule der Zukunft

Im Rahmen des zweiwöchigen Jugend-Kulturcamps des Vereins Niedersächsischer Bildungsinitiativen trafen sich 20 Jugendliche unter dem Titel „Was geht ab? Demokratie!“. Mit dem Angebot sollte Jugendlichen (mit und ohne Flucht- und Migrationshintergrund) im ländlichen Raum die Möglichkeit gegeben werden, sich mit anderen Jugendlichen

auszutauschen, sich selbst zu verorten und die eigenen Wünsche und Forderungen auszudrücken. Sie sollten Beteiligungsmöglichkeiten kennenlernen und sich durch das Erlernen kultureller oder medialer Techniken neue Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen.

Der Graffiti-Workshop als Methode, um Erfahrungen und politische Messages nach außen zu tragen.

Ich habe „no war“ gesprüht, weil ich gegen Krieg bin. Ich lebe hier in Deutschland, weil in Syrien Krieg ist. Ich finde Krieg unnötig und Frieden besser! Alle Menschen sind meiner Meinung nach gleich und niemand ist besser als der oder die andere.

Wasan A., Teilnehmerin des Jugend-Kulturcamps

Demokratische Bildung stand im Mittelpunkt des Camps. Dabei dienten Kommunikation, die Regeln und die gemeinsam getroffenen Entscheidungen als Grundlage. Wie auch in der Gesellschaft, hatten die Teilnehmenden unterschiedliche Ziele und Interessen. Abstimmungen, Einigung und Kompromisse waren gängige Elemente im Camp. Die Jugendlichen hatten täglich die Möglichkeit das Kulturcamp aktiv und inhaltlich mitzugestalten.
Das Zitat zeigt, dass die Teilnehmenden Probleme aus dem Alltag und aus ihren Fluchterfahrungen mitbrachten, die als starke Statements das Camp begleiteten. Oftmals fehlt ihnen das Instrument diese nach außen zu 

tragen und anderen Menschen mitzuteilen. In Workshops lernten sie ihre Meinung auszudrücken. Um möglichst viele aus unserer Gesellschaft anzusprechen, kam es zu einem Graffiti-Workshop. Sprüche wie „No War“ wurden mit Kreidefarbe auf die Straße gesprüht, um Passant*innen aufmerksam zu machen.
Außerdem wurde ein Journalismus-Workshop angeboten. Innerhalb der Kleingruppen einigten sich die Jugendlichen, zu welchen Themen sie Bürger*innen befragen wollten. Sie wählten Inhalte wie Rassismus, Diskriminierung, Frieden und (Un)Gerechtigkeit.

Es war ein voller Erfolg, die Begegnung zwischen den Jugendlichen zu fördern und mit ihnen an Meinungsbildung, Ausdrucksfähigkeit und Abstimmungs- und Aushandlungsmöglichkeiten zu arbeiten.

Isabell Gerken, Pädagogische Leitung des Jugend-Kulturcamps

Das Fazit nach dem Camp ist positiv. Gemeinsam konnten politische Ziele, Forderungen und Ideen zur Umsetzung und Kommunikation entwickelt werden. Die Teilnehmenden haben mehr Sicherheit erhalten, ihre Meinung auszudrücken und ihren Standpunkt zu vertreten. Gespräche mit Aktivist*innen und Politiker*innen über ihre Arbeit und ihr Handeln im demokratischen System könnten die Beschäftigung mit dem Thema beim nächsten Mal noch anschaulicher machen. Weiterhin sollte in Zukunft noch stärker versucht werden, Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund zusammenzubringen.

von

Sarah Laustroer / Elena Schlegel, VNB e.V.
Isabell Gerken, Pädagogische Leitung des Jugend-Kulturcamps

Gruppenbild Teamerinnen

Ort

Barnstorf

Projektträger

Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen VNB e.V., Geschäftsstelle Nordwest