Streuobstwiese – von gestern lernen, um morgen zu gestalten
Pflanzen – Pflegen – Pflücken: Schulklassen engagieren sich aktiv für Vielfalt und Nachhaltigkeit auf der Streuobstwiese
Schülergruppe wäscht draußen Äpfel nach der Ernte mit einem Gartenschlauch zur Vorbereitung für die Weiterverarbeitung mit der Saftpresse
Streuobstwiesen hatten schon immer eine besondere ökologische und gesellschaftliche Bedeutung. Sie gehören zu den artenreichsten Biotopen in Mitteleuropa und geben historische Rückblicke in die Entwicklungen von Dörfern und Städten, wo sie früher einen großen Beitrag zur gesunden Ernährung geleistet haben. Die Wichtigkeit und der Erhalt dieser Kulturgüter sind häufig nicht mehr bekannt. Das Projekt hat daher als Ziel, junge Menschen durch praktische Arbeiten für das Thema zu sensibilisieren. Schülergruppen des 5. Jahrgangs einer Göttinger Gesamtschule waren der tierischen Wiesenvielfalt bereits auf der Spur. Mit Keschern und Lupengläsern ausgerüstet schlugen Scheu und Ekel gegenüber kleinen Krabbeltieren schlagartig in große Neugier und Begeisterung um. Die Schüler:innen konnten außerdem bei der Pflege der Bäume und der Ernte von Äpfeln tatkräftig mit anpacken. Beim abschließenden Pressen wurden die einzelnen Arbeitsschritte, die nötig sind um ein Glas Apfelsaft trinken zu können, gemeinsam reflektiert. Vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Zukunftsgestaltung konnten außerdem Konsum- und Produktionsmuster sowie globale Zusammenhänge und Auswirkungen des eigenen Handelns diskutiert werden.
von
Claudia Eicke-Schäfer, Sina Kern, Julia Reimelt und Kathrin Kirchner